Zahlreiche Vogelarten bevölkern das Naturreservat, wo kleine Wasserläufe als grüne Streifen in der Landschaft das weitläufige Gebiet mit den Flüssen Agri und Cavone verbinden. Auch auf europäischer Ebene ist dieses Gebiet als wichtiger Rast-und Nistplatz (Important Birds Area) für diverse Vogelarten, zum Beispiel für Falken, Bussarde, Eulen, Eichelhäher, Schwarzmilane, Ammern und Rotkopfwürger, anerkannt.
Von großer Bedeutung ist die Anwesenheit des Lannerfalkens, eine Subspezies des Falken, die vor allem im zentralen und östlichen mediterranen Bereich (Italien, Griechenland und Türkei) und im Kaukasus vertreten ist. Die Zahl der nistenden Falkenpärchen wird in der gesamten Zone auf insgesamt 261-472 Paare geschätzt. Davon leben allein 140 bis 172 Paare in Italien. Diese Zahlen belegen die Bedeutung des Naturreservats der Calanchi für die Erhaltung dieser Vogelart.
Der Lannerfalke bevorzugt für sein Jagdgebiet offene und trockene Lebensräume wie Steppen, Weiden und Gegenden mit spärlichem Bewuchs. Er nistet in Felswänden, um sich dort vor menschlichen Störungen zu schützen.
Ein spezieller Plan, der auf staatlicher Ebene ausgearbeitet wurde (Andreotti & Leondard, 2007), soll das Überleben des Lannerfalkens gewährleisten. Bedrohungen für diese Vogelart sind vor allem der Verlust seiner Lebens- und Jagdräume durch das Freizeitverhalten der Menschen nahe der Nistplätze, die Wilderei, die Verbreitung umweltverschmutzender Substanzen sowie die elektrische Strahlung, die von den Stromleitungen und Windkraftwerken ausgeht.
Der Plan enthält auch Angaben zur Schonung der Nistplätze. Er sieht vor, dass diverse Freizeitaktivitäten während des Nistens eingeschränkt werden sollen. So könnte es schon ausreichen, während der sensiblen Nistphase den Zugang zum Bereich der Nistplätze zu verbieten. Die sensible Zeit beginnt, wenn das Vogelpärchen das Nest bezieht, und endet, wenn die Jungvögel flügge werden. Im Falle des Lannerfalkens findet die Wahl des Nistplatzes schon Anfang Jänner statt. Das Ende der reproduktiven Phase liegt gegen Ende Juni.
Bezüglich der Säugetiere ist neben Igel, Wolf, Marder, Wiesel und Hase besonders der Fischotter zu erwähnen, der im Flusslauf des Agri beheimatet ist. Außerdem trifft man auf den Dachs und das Wild- und das Stachelschwein, die sich bevorzugt in den abgelegeneren, bewaldeten Zonen des Naturreservates aufhalten.
In den ton-und mergelhältigen Felsspalten hält sich neben anderen Schlangenarten, wie der Kornnatter, vor allem die Viper aspis auf.
Die Allgemeine Kröte und die Smaragdkröte sowie unterschiedliche Froscharten leben in Wasserläufen, in Lacken und Pfützen.