In den Calanchi herrschen für die Pflanzen ganz besondere Lebensbedingungen: lange Trockenperioden, steile abrutschende Hänge und salzhaltige tonreiche Böden. Dadurch entwickelte sich eine typische Vegetationsform, die sich an die anspruchsvollen Boden-und Klimabedingungen angepasst hat und die einige einheimische botanische Raritäten beinhaltet.
Weit verbreitet ist das Espartogras (Lygeum spartum), ein mehrjähriges strauchiges Gewächs mit besonders robusten Wurzeln, die es ihm ermöglichen, sich auch in unwegsamem Gelände wie steilen Abhängen und Graten auszubreiten. Das Kampferkraut (Camphorosma monspeliaca), ein Zwergstrauch, gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse. Es gilt als eine besonders seltene Art und steht unter Naturschutz.
Die Salzmelde (Suaeda Fruticosa) gehört ebenfalls zur Familie der Fuchsschwanzgewächse. Sie bevorzugt salzhaltige Böden. Ein weiteres charakteristisches strauchartiges Fuchsschwanzgewächs ist die Strauchmelde (Atriplex halimus). Auch sie wächst auf Salzböden und kann das überschüssige Salz auf ihren Blättern ablagern, die deshalb salzig schmecken. Auf Grund dieser Eigenschaft wurden ihre Blätter und Blütenstände früher geerntet und man verwendete sie zum „Würzen“ der Maische für die Schweine, um deren Fleischqualität zu verfeinern.
Zwei gebietsfremde Pflanzen sollen noch erwähnt werden, die sich mittlerweile ganz natürlich in ihr neues Umfeld eingefügt haben. Es handelt sich dabei um den Feigenkaktus und die Agave, die beide aus Zentralamerika stammen und von den Spaniern nach Europa gebracht worden waren.