Die fossile Fauna der Calanchi von Montalbano liefert der Wissenschaft wichtige Informationen auf paleoökologischer, paleobiogeographischer, paleoklimatischer und taphonomischer Ebene.
Die Fossilienarten bestehen aus benthischen Foraminiferen, einzelligenTieren, die den Meeresgrund besiedelten, aus Mollusken, Krebsen, Moostierchen und Otholiten. Otholite sind kleine Körnchen, beispielsweise aus Kalk, die sich im Innenohr von Fischen befinden und dem Hörsinn dienen. Vollständig erhaltene Krebse und Seeigel, deren Stachel noch erkennbar sind, weisen auf einen plötzlichen Tod hin. Die Ursache dafür waren Schlammströme im Meer, welche die Organismen erstickten. Diese Theorie des Erstickungstodes durch Schlammlawinen wird durch Anhäufungen von Muscheltieren mit ungeordneter Ausrichtung der Schalen bestätigt. In vielen Fällen belegt auch das Vorhandensein von Pyriten im Inneren der Schalen, dass die Muscheln zuerst vom Schlamm begraben wurden und erst danach die organische Zersetzung eintrat.
Die Wissenschaft konnte den unterschiedlichen Fossilienarten, sowohl den Makro- als auch den Mikrofossilien, entsprechende Lebensräume zuordnen. Diese reichten vom lichtlosen bathyalen 500 bis 600 Meter tiefen Meeresbereich bis zum küstennahen Bereich mit mindestens 10 Metern Tiefe. Deshalb lässt das Vorkommen bestimmter Fossiliengruppen in bestimmten Gesteinsschichten Rückschlüsse auf Hebungen und Senkungen des Meeresspiegels zu, denen klimatische Ursachen zu Grunde liegen. So bewirkte in den interglazialen Phasen die Erhöhung der Temperatur ein Abschmelzen der Polkappen und damit einen Anstieg des Meeresspiegels und ein Vordringen des Meeres. In den glazialen Phasen hingegen wurde entsprechend der Temperaturabkühlung Wasser in Form von Eis an den Polkappen gebunden, was ein Absinken des Meeresspiegels zur Folge hatte.